Pflege
Gender-Aspekte im Sachgebiet Alter: Pflege
Angesichts des demografischen Wandels gewinnt der Pflegesektor – insbesondere die stationäre Pflege – an Bedeutung. Da mehr als zwei Drittel der pflegebedürftigen Menschen weiblich sind und auch die Pflegenden meist Frauen sind, ist der Bereich der Pflege in zweifacher Hinsicht geschlechtlich segregiert. Gender Mainstreaming trägt dazu bei, geschlechterdifferenzierte Pflegekonzepte zu entwickeln, die darüber hinaus die besonderen Bedürfnisse alternder Migrantinnen und Migranten berücksichtigen. Im Hinblick auf diese Personengruppe muss auch die Datenlage verbessert werden. Darüber hinaus sollte Gender Mainstreaming darauf hinwirken, dass Migrantinnen und Migranten besser über die verschiedenen Möglichkeiten der professionellen Pflege informiert werden und dass ihren u.U. vorhandenen spezifischen religiösen bzw. kulturellen Bedürfnissen in der Pflege Rechnung getragen wird.
Pflegebedürftigkeit
Im Dezember 2005 waren insgesamt 2,13 Mio. Menschen in Deutschland nach dem Pflegeversicherungsgesetz pflegebedürftig (Pflegestatistik 2005, 4f.). 68% der Pflegebedürftigen waren Frauen. Mit steigendem Alter nimmt auch die Pflegebedürftigkeit einer Geburtskohorte zu. Ab 80 Jahren haben Frauen ein höheres Risiko als gleichaltrige Männer, pflegebedürftig zu werden.
68% der pflegebedürftigen Menschen wurden im Dezember 2005 zu Hause gepflegt. Von ihnen wurden wiederum 68% ausschließlich von Angehörigen betreut und gepflegt (unbezahlte Arbeit), während die Versorgung der restlichen 32% zusätzlich oder ausschließlich von ambulanten Pflegediensten übernommen wurde. Seit 1999 ist die ausschließliche Pflege durch Angehörige bei einer gleichzeitigen Zunahme von ambulanter und stationärer Pflege rückläufig. Im Vergleich zu den in Pflegeheimen betreuten pflegebedürftigen Menschen werden anteilsmäßig weniger hochbetagte, mindestens 85-jährige Menschen zu Hause betreut. Auch der Frauenanteil unter den zu Hause betreuten Menschen ist niedriger als jener in den Pflegeheimen (63% gegenüber 77%, vgl. Pflegestatistik 2005, 4). Des Weiteren unterscheidet sich der Familienstand der zu Hause und in Pflegeheimen Gepflegten erheblich. Sind noch 35% der zu Hause gepflegten Menschen verheiratet, so beträgt der Anteil der Verheirateten in den Pflegeheimen nur noch 9% (Sonderbericht: Lebenslagen der Pflegebedürftigen, 9.13). Generell gilt, dass der Anteil der Verwitweten unter den Frauen sowohl bei den zu Hause als auch bei den stationär Gepflegten höher ist als unter den Männern (vgl. Lebensformen und soziale Netzwerke).
Jene 32% der Pflegebedürftigen, die nicht zu Hause betreut werden, lebten in den rund 10 400 Pflegeheimen. Sie haben häufiger als die zu Hause lebenden Pflegebedürftigen die Pflegestufe 3, sind häufiger chronisch krank, demenziell erkrankt und von Mehrfacherkrankungen betroffen.
Pflegepersonal/Pflegende Angehörige
Professionelle Pflege: Im Dezember 2005 arbeiteten 214 307 Menschen (Frauenanteil: 88%) für die 10 977 ambulanten Pflegedienste in Deutschland (Pflegestatistik 2005, 16f.). In der stationären und teilstationären Pflege waren 546 397 Menschen (Frauenanteil: 85%) beschäftigt, von denen nur die Hälfte eine mehrjährige fachspezifische Ausbildung aufweisen konnte (Pflegestatistik 2005, 22f.). Somit kann in diesem Bereich nur von einer teilweisen Professionalisierung gesprochen werden. Das ist sowohl im Hinblick auf die Zunahme von Pflegebedürftigen mit speziellem Pflegebedarf (Mehrfacherkrankungen, demenzielle Erkrankungen) als auch angesichts des steigenden Bedarfs in den Bereichen aktivierende soziale Betreuung und Sterbebegleitung überaus bedenklich. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt deshalb Modellprojekte zur Reform der Altenpflegeausbildung, um diese für Jugendliche attraktiver werden zu lassen und langfristig einen höheren Professionalisierungsgrad zu bewirken. 2006 hat die Bundesregierung darüber hinaus die Modellreihe "Das intelligente Heim – Ablaufoptimierung, kurze Wege, Entbürokratisierung" ins Leben gerufen.
Private Pflege: In Privathaushalten übernahmen 2002 in 73% der Fälle Frauen die Pflege von Angehörigen (Gender-Datenreport 2005, 263f.). Mit der Übernahme der Pflege eines/einer Angehörigen ergibt sich für die Pflegenden eine enorme zeitliche und psychische – teils auch physische – Belastung. Folglich ist die Unterstützung durch professionelle Beratung und Schulung sowie durch das eigene soziale Netzwerk unverzichtbar. Die pflegenden Verwandten verfügen durch die Übernahme der Pflegetätigkeit in der Regel über ein geringeres verfügbares Einkommen, weil sie z.T. selbst für die Kosten der Pflege aufkommen müssen und/oder ihre Erwerbstätigkeit reduzieren oder aufgeben. Durch die steigende Arbeitsmarktintegration (hochqualifizierter) Frauen wird die private Pflege zunehmend an Anbieterinnen und Anbieter haushalts- und personenbezogener Dienstleistungen abgegeben.
Pflegebedürftigkeit
Im Dezember 2005 waren insgesamt 2,13 Mio. Menschen in Deutschland nach dem Pflegeversicherungsgesetz pflegebedürftig (Pflegestatistik 2005, 4f.). 68% der Pflegebedürftigen waren Frauen. Mit steigendem Alter nimmt auch die Pflegebedürftigkeit einer Geburtskohorte zu. Ab 80 Jahren haben Frauen ein höheres Risiko als gleichaltrige Männer, pflegebedürftig zu werden.
68% der pflegebedürftigen Menschen wurden im Dezember 2005 zu Hause gepflegt. Von ihnen wurden wiederum 68% ausschließlich von Angehörigen betreut und gepflegt (unbezahlte Arbeit), während die Versorgung der restlichen 32% zusätzlich oder ausschließlich von ambulanten Pflegediensten übernommen wurde. Seit 1999 ist die ausschließliche Pflege durch Angehörige bei einer gleichzeitigen Zunahme von ambulanter und stationärer Pflege rückläufig. Im Vergleich zu den in Pflegeheimen betreuten pflegebedürftigen Menschen werden anteilsmäßig weniger hochbetagte, mindestens 85-jährige Menschen zu Hause betreut. Auch der Frauenanteil unter den zu Hause betreuten Menschen ist niedriger als jener in den Pflegeheimen (63% gegenüber 77%, vgl. Pflegestatistik 2005, 4). Des Weiteren unterscheidet sich der Familienstand der zu Hause und in Pflegeheimen Gepflegten erheblich. Sind noch 35% der zu Hause gepflegten Menschen verheiratet, so beträgt der Anteil der Verheirateten in den Pflegeheimen nur noch 9% (Sonderbericht: Lebenslagen der Pflegebedürftigen, 9.13). Generell gilt, dass der Anteil der Verwitweten unter den Frauen sowohl bei den zu Hause als auch bei den stationär Gepflegten höher ist als unter den Männern (vgl. Lebensformen und soziale Netzwerke).
Jene 32% der Pflegebedürftigen, die nicht zu Hause betreut werden, lebten in den rund 10 400 Pflegeheimen. Sie haben häufiger als die zu Hause lebenden Pflegebedürftigen die Pflegestufe 3, sind häufiger chronisch krank, demenziell erkrankt und von Mehrfacherkrankungen betroffen.
Pflegepersonal/Pflegende Angehörige
Professionelle Pflege: Im Dezember 2005 arbeiteten 214 307 Menschen (Frauenanteil: 88%) für die 10 977 ambulanten Pflegedienste in Deutschland (Pflegestatistik 2005, 16f.). In der stationären und teilstationären Pflege waren 546 397 Menschen (Frauenanteil: 85%) beschäftigt, von denen nur die Hälfte eine mehrjährige fachspezifische Ausbildung aufweisen konnte (Pflegestatistik 2005, 22f.). Somit kann in diesem Bereich nur von einer teilweisen Professionalisierung gesprochen werden. Das ist sowohl im Hinblick auf die Zunahme von Pflegebedürftigen mit speziellem Pflegebedarf (Mehrfacherkrankungen, demenzielle Erkrankungen) als auch angesichts des steigenden Bedarfs in den Bereichen aktivierende soziale Betreuung und Sterbebegleitung überaus bedenklich. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt deshalb Modellprojekte zur Reform der Altenpflegeausbildung, um diese für Jugendliche attraktiver werden zu lassen und langfristig einen höheren Professionalisierungsgrad zu bewirken. 2006 hat die Bundesregierung darüber hinaus die Modellreihe "Das intelligente Heim – Ablaufoptimierung, kurze Wege, Entbürokratisierung" ins Leben gerufen.
Private Pflege: In Privathaushalten übernahmen 2002 in 73% der Fälle Frauen die Pflege von Angehörigen (Gender-Datenreport 2005, 263f.). Mit der Übernahme der Pflege eines/einer Angehörigen ergibt sich für die Pflegenden eine enorme zeitliche und psychische – teils auch physische – Belastung. Folglich ist die Unterstützung durch professionelle Beratung und Schulung sowie durch das eigene soziale Netzwerk unverzichtbar. Die pflegenden Verwandten verfügen durch die Übernahme der Pflegetätigkeit in der Regel über ein geringeres verfügbares Einkommen, weil sie z.T. selbst für die Kosten der Pflege aufkommen müssen und/oder ihre Erwerbstätigkeit reduzieren oder aufgeben. Durch die steigende Arbeitsmarktintegration (hochqualifizierter) Frauen wird die private Pflege zunehmend an Anbieterinnen und Anbieter haushalts- und personenbezogener Dienstleistungen abgegeben.
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zuletzt verändert:
02.01.2010 20:05