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Landwirtschaft

Landwirtschaft

Die Landwirtschaftspolitik hat in den letzten Jahren neue, weitreichende Impulse zum Wandel bekommen, die nicht zuletzt durch Krisen wie z.B. BSE, Nitrofen oder Schweinepest hervorgerufen wurden. Mit Reformen im Agrarsektor soll Landwirtschaft stärker an den Themenfeldern Interessen von Verbrauchern und Verbraucherinnen, an Umweltschutz, Tierschutz und Multifunktionalität von ländlichen Räumen ausgerichtet werden. Maßnahmen lassen sich genauer planen, wenn dabei auch geschlechtsbezogene Unterschiede beachtet werden. Dafür sorgt Gender Mainstreaming.
Landwirtschaft muss heute im internationalen Kontext der Europäischen Union und der WTO gesehen werden, da finanzielle Förderung und rechtliche Grundlagen der Landwirtschaft durch diesen Rahmen mitbestimmt wird. Auf allen Ebenen wird über eine Umverteilung der Mittel von der landwirtschaftlichen Produktion zur ländlichen Entwicklung nachgedacht. Das wirkt geschlechtsneutral, ist es aber nicht. Der Bereich der Land- und Forstwirtschaft ist traditionell männlich geprägt, und die Rolle von Frauen in der landwirtschaftlichen Produktion wird häufig unterschätzt. Gerade Geschlechterverhältnisse spielen in dem ökonomischen, sozialen und kulturellen Gefüge ländlicher Gebiete eine große Rolle. Häufig sind Zuständigkeiten für die einzelnen Arbeitsbereiche Männern oder Frauen zugeordnet, was vielerorts bzw. saisonal zu einer höheren Arbeitsbelastung von Frauen verglichen mit Männern führt, da sie zusätzlich zur landwirtschaftlichen Produktionsarbeit auch noch die unbezahlte Hausarbeit leisten. Gleichzeitig ist diese höhere Arbeitsbelastung mit einem geringem Anteil am gemeinsam erwirtschaftetem Einkommen verbunden.
Tourismus, biologischer Landbau, lokale Dienstleistung und kulturelle Veranstaltungen als einige Punkte der Neuausrichtung von Landwirtschaft sollen den Arbeitsmarkt auf dem Land beleben. Der Ausbau diese Bereiche wird Veränderungen in den Geschlechterverhältnissen nach sich ziehen, da Frauen und Männer in ihrer Vielfalt aufgrund der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung in unterschiedliche Lebenszusammenhänge eingebettet sind.

Es gibt einige Gender-Aspekte, die in der Landwirtschaftspolitik oft von Bedeutung sind.

erstellt von Administrator zuletzt verändert: 02.01.2010 20:05