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Gender Mainstreaming

 

Gender Mainstreaming (GM) – das ist auf Gleichstellung ausgerichtetes Denken und Handeln in der täglichen Arbeit einer Organisation.

Das Ziel von GM ist die Erreichung von tatsächlicher Gleichstellung von Frauen und von Männern im Sinne des Artikels 3 Absatz 2 Grundgesetz. GM ist eine rechtlich verankerte Strategie mit der dieses Ziel durchgängig umgesetzt werden kann. Die Umsetzung von Gender Mainstreaming stellt in allen Handlungsfeldern und Sachgebieten sicher, dass politische Programme, Maßnahmen oder Dienstleistungen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Gleichstellung von Frauen und von Männern untersucht und bewertet sowie entsprechende Maßnahmen zur Gleichstellung ergriffen werden. Dabei wird zunächst z.B. im Rahmen einer Gender-Analyse geprüft, ob und inwiefern Frauen und Männer in ihrer Vielfalt von der entsprechenden Maßnahme betroffen sind. Eine solche Gender-Analyse kann dazu führen, Maßnahmen zur Frauenförderung zu ergreifen, die gerade dort wichtig sind, wo Benachteiligungen von Frauen abzubauen sind. Es kann auch sachgerecht sein, Maßnahmen zur Förderung von Männern zu ergreifen, wenn dies dem Ziel Gleichstellung dienlich ist, wie z.B. Väter direkt mit einer Kampagne zur Elternzeit zu adressieren.

Im Rahmen von GM wird Gleichstellung als Querschnittsaufgabe für die gesamte Organisation verstanden. Diese Aufgabe richtet sich nicht an Einzelne, insbesondere nicht an die Gleichstellungsbeauftragte, sondern an alle Mitglieder einer Organisation, also an Frauen und an Männer gleichermaßen. Besondere Verantwortung bei der Umsetzung von GM kommt der Leitungs- und Führungsebene zu.

GM ist somit eine Strategie, um alle Akteurinnen und Akteure, in allen Handlungsfeldern, wie z.B. Rechtsetzung, Berichtswesen oder Forschung sowie in allen Sachgebieten, wie z.B. Wirtschaft, Finanzen oder Familie zu befähigen, gleichstellungsorientiert zu handeln.

Die Implementierung von GM in einer Organisation dient der gleichstellungsorientierten Optimierung von Arbeitsroutinen und Handlungsweisen der Organisation. Durch die Integration von Gender-Aspekten können zielgruppendifferenzierte „Produkte“ erarbeitet werden. Gleichstellungsorientiertes Arbeiten führt so - neben dem Abbau von Benachteiligung - zu passgenauen und fachlich effizienten Lösungen. Aus diesem Grund führt die Umsetzung von GM auch zu einer Verbesserung der bisherigen Arbeitsabläufe und modernisiert die Arbeitsweise einer Organisation.

Um den Anspruch einer durchgängigen Gleichstellungsorientierung bei der täglichen Arbeit zu vermitteln und zu erleichtern, sind Instrumente in Form von Arbeitshilfen, Handbüchern, Leitfäden entwickelt worden.

Die Verankerung von Gleichstellung als Querschnittsaufgabe bedarf einer systematischen Implementierung im Rahmen eines Organisationsentwicklungsprozesses. Ausführliche Informationen und Hinweise zur Implementierung von GM finden Sie hier. Ein wichtiges Mittel zur Implementierung von Gender Mainstreaming ist ein gleichstellungsorientiertes Personalmanagement und insbesondere die Personalentwicklung. Es soll die Gender-Kompetenz aller Beschäftigten fördern und damit den reflektierten und gleichstellungsorientierten Umgang mit Geschlechterverhältnissen in der eigenen Arbeit unterstützen.

 
erstellt von Administrator zuletzt verändert: 23.04.2010 07:38