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Reaktorsicherheit

Reaktorsicherheit und Strahlenschutz

Die Sicherheit kerntechnischer Anlagen, der Strahlenschutz und die Ver- und Entsorgung nuklear strahlender Materialien sind nicht nur technische Probleme. Radioaktive Strahlung beeinträchtigt die Gesundheit und ist mit natürlichen Sinnesorganen nicht wahrnehmbar; strahlendes Material klingt erst nach langen Zeiträumen ab. Daher löst das Thema Radioaktivität in der Öffentlichkeit Angst aus. Deshalb ist auch Reaktorsicherheit eine politisch hoch brisante Aufgabe, deren Erfüllung kritisch beobachtet wird.

Bundesdeutsche kerntechnische Anlagen erfüllen vergleichsweise hohe Sicherheitsanforderungen. Trotzdem bleibt ein nicht unerhebliches Restrisiko bei der friedlichen Nutzung von Kernenergie. Die Bundesregierung hat mit der Atomgesetznovelle vom April 2002 den Kernenergieausstieg in Deutschland im Konsens mit der Elektrizitätswirtschaft gesetzlich geregelt. Es stellt sich die Frage, welche Gender-Aspekte in diesem Feld zu berücksichtigen wären.

Strahlungsrisiken gehen nicht nur von Kernkraftwerken und Entsorgungseinrichtungen für Atommüll aus. Auch medizinische Einrichtungen und Forschungseinrichtungen belasten die Umwelt. Röntgenuntersuchungen tragen einen hohen Anteil zur jährlichen Strahlungsbelastung der Bevölkerung bei. Solche Belastungen fallen für Männer und für Frauen unterschiedlich aus. Daher ist GM in diesem Feld von Bedeutung.
Im Strahlenschutz geht es auch um die Entwicklung und Überwachung hoher Sicherheitsstandards und zielgruppengerechte Information. Sicherheitsvorschriften sind nicht geschlechtsneutral, sondern orientieren sich oft an medizinischen Erkenntnissen, die wiederum überwiegend Männer als Maßstab nutzen. GM erzwingt hier eine sachgerechte Differenzierung. Das gilt auch für Arbeitsschutzvorschriften, die Ausschlusskriterien von Erwerbsarbeit beinhalten und oft insbesondere Frauen nachteilig treffen. Instrumente des GM dienen dazu, geschlechtsspezifische Unterschiede sichtbar zu machen, Benachteiligungen zu vermeiden und unerwünschte Nebenwirkungen auf das Geschlechterverhältnis zu minimieren. Das Bundesministerium für Umweltschutz BMU hat sich in einem Pilotprojekt am Beispiel Strahlenschutz mit einer "Geschlechterverträglichkeitsprüfung" Gender Impact Assessment befasst.

Hier finden Sie eine exemplarische Auswahl an Gender-Aspekten, die in Reaktorsicherheit und Strahlenschutz von Bedeutung sind.
erstellt von Administrator zuletzt verändert: 02.01.2010 20:05