Aspekte
Aspekte Reaktorsicherheit
- Reproduktion: Weil Frauen und Männer unterschiedliche Fortpflanzungsorgane haben, besteht ein geschlechtsspezifischer Schutzbedarf.
- Male bias: Sicherheitsverordnungen beruhen oft auf ärztlichen Untersuchungen, die sich implizit an der Norm des männlichen Körpers orientieren. Wie lässt sich das „versteckte Geschlecht" in Verordnungen sichtbar machen und um die weibliche Dimension erweitern?
- Risiken: Radioaktive Strahlung steigert das Risiko, an Krebs zu erkranken. Bei Vorsorgeuntersuchungen sind Männer erfahrungsgemäß nachlässiger als Frauen. Wie können Männer zu ihrem Schutz sensibilisiert werden? Welche Aufklärungsmaßnahmen richten sich spezifisch an Männer?
- Schutz als Nachteil: Geltende Schutzbestimmungen haben unerwünschte „Nebenwirkungen", indem sie den Zugang von Frauen zu bestimmten Arbeitsplätzen und beruflichen Chancen gegenüber Männern einschränken. Was kann gegen diskriminierende Risiken und Nebenwirkungen unternommen werden?
- Repräsentation - Segregation: Kerntechnik, Kernphysik und Reaktorsicherheit sind überwiegend männlich besetzte Forschungs- und Arbeitsfelder. Wie können hier weibliche Perspektiven einbezogen werden? Wie können Entscheidungsmacht und Expertise zwischen Männern und Frauen gleichberechtigt aufgeteilt werden?
Weiterführende Literatur:
Hayn, Doris; Schultz, Irmgard: Gender Impact Assessment im Bereich Strahlenschutz und Umwelt – Abschlussbericht, Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Frankfurt a. M. 2002
Kommission der Europäischen Gemeinschaften, o.J.: Leitfaden zur Bewertung geschlechterspezifischer Auswirkungen,
Bundesministerium des Inneren (Hg.): Gemeinsames Ministerialblatt – Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Ausführung des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPVwV) vom 18. September 1995, Bonn.
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02.01.2010 20:05
