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Schule

Schule

Schule ist ein Lernort für das Leben. Sie soll Kinder und Jugendliche auf die vielfältigen Herausforderungen vorbereiten, die in unserer Gesellschaft an einen erwachsenen Menschen gestellt werden. Um diesem Bildungsauftrag gerecht zu werden, müssen die individuellen Bedürfnisse, Neigungen und Begabungen der Lernenden erkannt und gefördert werden. Voraussetzung dafür ist die Befähigung und Motivation von Lehrenden, diese Potenziale zu sehen und auszubauen. Hier ist Wissen um Geschlechterverhältnisse im Schulkontext gefragt. Wer die typischen Gender-Aspekte in der Schule kennt, kann mit unterschiedlichen Mädchen und mit unterschiedlichen Jungen adäquat umgehen. Zentral ist das zielgruppendifferenzierte Arbeiten. Nur so entsteht ein Schulsystem, das den individuellen Fähigkeiten und Neigungen entspricht, und nur so kann sich ernsthaft ein Prinzip der bestmöglichen Förderung durchsetzen.

Zielgruppendifferenzierung muss in alle Entscheidungsprozesse einfließen, die Rahmenbedingungen für Schulalltag setzen (wie z.B. Gesetze, Richtlinien, Rahmenprogramme) sowie in die Gestaltung des Schulalltags selbst (Ausgestaltung von Schulgebäuden, geschlechterdemokratischer Umgang im Kollegium, Inhalte und Methoden im Unterricht etc.). Das österreichische Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur gibt zu GM in der Schule ebenso Hinweise wie einige Organisationen der Zivilgesellschaft, z.B. der Verein Frauen und Schule in Hessen e.V. oder die Zeitschrift des Landesinstituts für Erziehung und Unterricht Stuttgart "Lehren und Lernen" (Heft1/2004).

Zielgruppendifferenzierung wird ermöglicht, indem die Lernenden und die Lehrenden in ihrer Unterschiedlichkeit bei der Ausgestaltung des Schulalltags berücksichtigt werden. Unterschiedlichkeit kann sich in vielen Dimensionen wie z.B. sexueller Orientierung, biologischem Geschlecht, ethnischer und sozialer Herkunft zeigen. Dass diese Merkmale von Menschen für ihre Integration in das Schulsystem, ihre Kompetenzentwicklung, ihr Sozialverhalten und ihre Zukunftsperspektiven relevant sind, belegen Studien und Literatur. In einer zielgruppendifferenzierten Schule werden Kinder, Jugendliche und Personal in der vorhandenen Vielfalt gleichgestellt. Das bedeutet einerseits Antidiskriminierungsarbeit sowie andererseits Schaffung gleicher Teilhabe durch personelle Präsenz und inhaltliche Repräsentation bei allen Belangen des Schulalltags.

Es gibt zahlreiche Gender-Aspekte, die im Bereich schulischer Bildung von Bedeutung sind.
 
erstellt von Administrator zuletzt verändert: 02.01.2010 20:05