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Aspekte

Aspekte Bildung

Rollenbilder und Schule: Der Schule kommt im Rahmen ihres Erziehungs- und Bildungsauftrags eine besondere Bedeutung für die Veränderungen der Geschlechterverhältnisse und für das Aufbrechen tradierter Rollenbilder zu. Mädchen und Jungen durchlaufen die Schule in einer sie besonders prägenden Lebensphase: Erste Entscheidungen über Lebensentwürfe fallen, Geschlechterstereotype und -rollen entstehen und verfestigen sich. Die Auseinandersetzung mit dem Thema "Gleichstellung" mit Mitschülerinnen und Mitschülern, mit Lehrerinnen und Lehrern sowie mit den Eltern sind eine wichtige Weichenstellung für ihr Verhalten im späteren Leben. Innerhalb und außerhalb der Schule sollten junge Menschen motiviert werden, ihr eigenes Verhalten kritisch auf tradierte, stereotype Vorstellungen zu überprüfen und zu hinterfragen. Welche Konzepte von "Weiblichkeit" und "Männlichkeit" werden durch Mitschülerinnen und Mitschüler, Lehrerinnen und Lehrer, Eltern sowie im Unterrichtsmaterial vermittelt? Wo und wie müssen Bildungsinhalte verändert werden, um Gleichstellung zu erreichen?

Fächerwahl: Mehr Mädchen als Jungen streben eine höhere Bildung an, und im Bereich der Schulbildung haben sie die Jungen bereits überholt. Zahlreiche Untersuchungen zeigen jedoch, dass Mädchen durch koedukativen Unterricht in den naturwissenschaftlichen Fächern und Mathematik sowie Geschichte und Politik weniger Selbstbewusstsein entwickeln und ihre Interessen weniger durchsetzen als Jungen. In ihre Berufsorientierung beziehen Mädchen und junge Frauen die Bewältigung der Doppelbelastung von Familie und Beruf häufig von vornherein selbstverständlich mit ein, während junge Männer immer noch eine im Wesentlichen auf den Beruf ausgerichtete Lebensplanung haben. Beide Sachlagen tragen möglicherweise dazu bei, dass Mädchen sich vorrangig für traditionelle Frauenberufe entscheiden und ihr Zugang zu verantwortungsvollen, die Gesellschaft mitbestimmenden Berufssparten erschwert ist. Wie können Jungen für Berufe in "weiblich" typisierten und Mädchen für Berufe in "männlich" typisierten Branchen motiviert und vorbereitet werden?

Bildungsplanung: Im Zuge der Planung und Durchführung jeglicher Bildungsveranstaltungen sollte bei der Auswahl der Themen, der Teilnehmenden und Durchführenden, des Veranstaltungsortes und der -zeit, der Veranstaltungswerbung sowie der Arbeitsformen und -methoden die Gleichstellungsorientierung als Querschnittsaufgabe berücksichtigt werden.

Instrumente zur Umsetzung von Gender Mainstreaming im Sachgebiet Bildung

Hier finden Sie eine Sammlung weiterer Instrumente.

Weiterführende Literatur:

  • Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: 1. Datenreport zur Gleichstellung von Frauen und Männern in der Bundesrepublik Deutschland – Kapitel 1:Bildung, Ausbildung und Weiterbildung, erstellt vom Deutschen Jugendinstitut in Kooperation mit dem Statistischen Bundesamt, Berlin 2005
  • Krabel, Jens / Stuve, Olaf (Hrsg.): Männer in "Frauen-Berufen" der Pflege und Erziehung, Leverkusen-Opladen: Barbara Budrich 2005
  • Hurrelmann, Klaus/ Albert, Mathias: Jugend 2002 – 14. Shell-Jugendstudie, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2002
  • BAK Arbeit und Leben: Empfehlungen zur geschlechtergerechten Bildungsarbeit, Broschüre, m & m Druck & Verlag 2002
  • Derichs-Kunstmann, Karin/ Auszra, Susanne/ Münthing, Brigitte: Von der Inszenierung des Geschlechterverhältnisses zur geschlechtsgerechten Didaktik - Konstitution und Reproduktion des Geschlechterverhältnisses in der Erwachsenenbildung, Bielefeld 1999
  • Baur, Esther/Marti, Madeleine: Kurs auf Genderkompetenz - Leitfaden für eine geschlechtergerechte Didaktik in der Erwachsenenbildung, Gleichstellungsbüro Basel-Stadt 2000. Gieseke, Wiltrud (Hg.): Handbuch zur Frauenbildung, Leske u. Budrich: Opladen 2001
  • Gieseke, Wiltrud u.a.: Erwachsenenbildung als Frauenbildung, Klinkhardt, Bad Heilbrunn/Obb 1995
  • Kompetenzzentrum Technik – Diversity – Chancengleichheit e. V.: Neue Wege für Jungs?! Ein geschlechtsbezogener Blick auf die Situation von Jungen im Übergang Schule-Beruf (Autor: Michael Cremers), Bielefeld 2006
  • Landesinstitut für Erziehung und Unterricht Stuttgart (LEU) (Hg.): Qualitätsentwicklung und Geschlechtsspezifische Ansätze, in: Lehren und Lernen, 30. Jg. Heft 1/Januar 2004, S. 3-39
  • Landesinstitut für Schule und Weiterbildung: Mit der Genderperspektive Weiterbildung gestalten, Bönen 2001.
  • Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes Nordrhein-Westfalen, Landesinstitut für Schule (Hg.): Schule im Gender Mainstream. Denkanstöße - Erfahrungen - Perspektiven, Soest 2005
  • Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung und Frauenbeauftragte: www.genderundschule.de, ein Projekt im Auftrag des Niedersächsischen Kultusministeriums
  • KomBi - Kommunikation und Bildung e.V.: Literaturempfehlungen zum Thema sexuelle Identität für Vorschulkinder, für Jugendlichen sowie für Eltern und Pädagog_innen
 
erstellt von Administrator zuletzt verändert: 02.01.2010 20:05