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Ein-Auswanderung

Ein- und Auswanderung (Migration)

Ohne Zuwanderung hätte die Bevölkerung vieler Industriestaaten, so auch der Bundesrepublik, bereits weitaus stärker abgenommen. Im Jahr 1997 stellten Migrantinnen und Migranten in Deutschland knapp 9 Prozent der Wohnbevölkerung. Zuwanderung ist somit zu einem wichtigen Faktor der Bevölkerungsentwicklung geworden. Eine Zuwanderungspolitik muss jedoch zugleich auch Integrationsleistungen erbringen.
Zu unterscheiden ist in diesem Zusammenhang zwischen grenzüberschreitender Migration und Binnenmigration. Im Hinblick auf die Außenwanderung ist Deutschland seit den 1950er Jahren Ziel internationaler Wanderungsbewegungen, die durch Arbeitsmigration und Familiennachzug, aber auch durch Flucht, Vertreibung und Verfolgung motiviert sind. Dabei überwiegen im Hinblick auf die Außenwanderung sowohl bei den Zu- als auch bei den Fortzügen die Männer (2004: 58%). Frauen wandern zwar weniger häufiger zu bzw. aus, verbleiben dafür aber eine längere Zeitdauer in Deutschland.
Die Binnenmigration hingegen lässt sich als Land-Stadt-Wanderung und Abwanderung in das Umland von großen Städten (Suburbanisierung) charakterisieren. Dabei spiegelt die Binnenmigration in Deutschland vor allem die unterschiedliche ökonomische und infrastrukturelle Attraktivität von Regionen wider. Während in vielen ländlichen Gebieten Nord- und Ostdeutschlands Abwanderung stattfindet, profitieren die Wachstumsgebiete in Baden-Württemberg und Bayern von der Binnenmigration. Im Jahr 2004 lag der Anteil von Frauen, die innerhalb Deutschlands umgezogen sind, bei knapp 50 Prozent (Statistisches Bundesamt 2006: 11ff.). Insgesamt sind seit der Wiedervereinigung aus den neuen Bundesländern deutlich mehr Frauen als Männer abgewandert, 63 Prozent aller Fortzüge seit 1991 waren von Frauen. Als Ursachen gelten zum einen die durchschnittlich besseren Schul- und Ausbildungsabschlüsse von jungen Frauen, die die Aufnahme eines Studiums oder den Berufseinstieg erleichtern, zum anderen aber auch die grundsätzlichen vergleichsweise größeren Schwierigkeiten, denen Frauen bei der Aufnahme einer Erwerbsarbeit in Ostdeutschland begegnen.

JL

erstellt von Administrator zuletzt verändert: 02.01.2010 20:05