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Aspekte

Aspekte Außenpolitik

  • Repräsentation: Das Feld der außenpolitischen Instrumente, von diplomatischen Verhandlungen bis hin zu militärischen Auseinandersetzungen ist traditionell in Männerhand. Die Folge ist eine Unterrepräsentation von Frauen in internationalen Gremien, wie sich z.B. anhand der marginalen Beteiligung von Frauen an Friedensverhandlungen zeigt.
  • Male bias: Außenpolitische Entscheidungen sind oftmals an traditionell "männlichen" Werten orientiert, ihnen unterliegt ein "Male Bias". Wird bei Zielkonflikten in bilateralen Verhandlungen "harten" Themen wie Wirtschaft eine größere Bedeutung als "weichen" Themen wie Menschenrechten zugeschrieben?
  • "Sicherheit": Bei einer geschlechterdifferenzierten Betrachtung des klassischen Sicherheitsbegriffes wird deutlich, dass dieser die spezifischen Bedürfnisse von Frauen nicht berücksichtigt. Z.B. sind Frauen in Postkonfliktsituation oftmals nicht weniger, sondern anders bedroht als zuvor: Übergriffe traumatisierter Kriegsrückkehrer lassen die Rate häuslicher Gewalt ansteigen. Ein erweitertes Verständnis von Sicherheit müsste nicht nur physische und psychische Bedürfnisse aller Menschen einschließen und sondern auch das vermeintlich "Private" berücksichtigen.
  • Gleichstellung: Fehlende Gleichstellung von Frauen ist ein Demokratiedefizit. Eine der Demokratie und den Menschenrechten verpflichtete Außenpolitik verliert an Glaubwürdigkeit, wenn die Partizipation von Frauen und Männer in ihren eigenen Organen nicht auf allen Hierarchieebenen ausgewogen ist. Gender Mainstreaming zeigt Möglichkeiten auf, z.B. im Bereich der Personalentwicklung des diplomatischen Dienstes auf eine gleichberechtigte Vertretung beider Geschlechter hinzuwirken.

Weiterführende Literatur:

  • UNIFEM: Women, War and Peace. The Independent Experts' Assessment on the Impact of Armed Conflict on Women and Women's Role in Peace-building, New York 2002
  • Enloe, Cynthia: Männlichkeit als außenpolitisches Problem, in: Harders, Cilja; Roß, Bettina: Geschlechterverhältnisse in Krieg und Frieden. Perspektiven der feministischen Analyse internationaler Beziehungen, Opladen 2002
erstellt von Administrator zuletzt verändert: 02.01.2010 20:05