Wien

Gender Budgeting in Wien

Im Land Wien ist Gender Mainstreaming seit 2000 in der Verwaltung verankert, in den ersten Wiener Gemeinden geschah dies 2002. Zivilgesellschaftliche Pionierarbeit zu Gender Budgeting leistete im Umfeld des Beirats für gesellschafts-, wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen BEIGEWUM der 2000 gegründete Arbeitskreis Frauen und Budget, der u.a. durch die Publikation "Frauen machen Budgets – Staatsfinanzen aus der Geschlechterperspektive" (Wien 2002) zur Verbreitung der Gender Budgeting-Idee beitrug.

Im April 2004 fand auf Einladung der Frauenabteilung der Stadt Wien und des Büros der Frauenstadträtin eine erste Experten/-innenrunde zu Umsetzungsmöglichkeiten von Gender Budgeting im Wiener Magistrat statt. Die Enquete „Gender Budgeting – Wege zur geschlechtergerechten Verteilung öffentlicher Gelder und Leistungen“ im Dezember 2004 bildete einen wichtigen Schritt für die Bewusstseinsbildung zur Umsetzung von Gender Budgeting.
Mit einem Regierungsbeschluss vom 1. Februar 2005 wurde die Implementierung von Gender Budgeting im Normbudgetprozess eingeleitet, indem eine Gender Budgeting-Beauftragte in der Finanzverwaltung, Andrea Hlavac, sowie Gender Budgeting-Beauftragten für Budgetangelegenheiten in den einzelnen Geschäftsgruppen (in Personalunion mit bereits bestellten Budgetkoordinatorinnen und -koordinatoren) ernannt wurden.
Im April 2005 veranstaltete das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen eine Gender Budgeting- Fachtagung, bei der u.a. Gender Budgeting Projekte auf Bundes-, Länder- und Gemeindeebene vorgestellt wurden. Die Ergebnisse sind in einem Tagungsband "Strategieentwicklung für eine geschlechtergerechte Budgetgestaltung" veröffentlicht.

Konkrete Gender Budgeting-Beispiele sind im Anhang des Voranschlags des Haushaltsplans 2006 aufgeführt. Diese entstanden im Rahmen des regulären Budgetprozesses, d.h. die Budgetkoordinatorinnen und -koordinatoren jedes Ressorts erstellten jeweils eine Budgetbewertung nach Gender Budgeting Kriterien. Als Herausforderungen für die zukünftige Implementierung wird hier u.a. auf die Rolle von Daten und die Notwendigkeit von Indikatorenentwicklung eingegangen. Für den Voranschlag des Haushaltsplan 2007 wird dieser Prozess, erweitert um nun mögliche Veränderungsanalysen, fortgeführt.

Weitere Informationen zu Gender Mainstreaming und Gender Budgeting in Wien finden Sie bei der Interministeriellen Arbeitsgruppe Gender Mainstreaming.

Smy

erstellt von Administrator zuletzt verändert: 02.01.2010 20:05