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Beteiligung

Vor Europa-, Bundes-, Länder- oder Kommunalwahlen sind die Spekulationen um die politische Beteiligung bezogen auf die Wahlbeteiligung der Bürgerinnen und Bürger groß. Die Wahlbeteiligung, d.h. der Weg zur Wahlurne, ist der einfachste und direkte Weg, neben öffentlichen Demonstrationen, sich in einer Demokratie politisch zu beteiligen. Diese Beteiligung ist ein deutlicher Indikator für den Grad der politischen Teilhabe und des Interesses der Gesellschaft an dieser. Die direkte Beteiligung ist jedoch nicht für jede Person in Deutschland möglich. Menschen mit anderer Staatsangehörigkeit können sich, z.B. trotz langjährigem Wohnort in Deutschland, an Wahlen nicht beteiligen. Die Erhebung von Daten vor Wahlen bzw. durch die Wahlbeteiligung aufgeschlüsselt nach Geschlecht geben den politischen Akteuren mögliche Aussagen über den Zusammenhang ihres Themenspektrums und der geschlechterbezogenen und zielgruppenorientierten Ansprache.

Ein weiterer Schritt ist die indirekte Beteiligung der Gesellschaft an der politischen Landschaft. Durch die Mitarbeit in Parteien, Bürgerinitiativen und Organisationen haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, inhaltlich Einfluss zu nehmen. Auch innerhalb der Politik und Verwaltung ist eine intensive Einflussnahme in Gremien und Arbeits- bzw. Projektgruppen gegeben. Diese Beteiligungen werden durch eine Besetzungspraxis bzw. ein -verfahren im Sinne von geschlechterbezogen und zielgruppenorientiert positiv beeinflusst.

Aus der Gleichstellungsperspektive ist die Beteiligung von Interessenverbänden besonders bedeutsam, um nachhaltig und erfolgreich adressieren zu können. Sie verfügen über spezialisiertes Wissen in unterschiedlichen Politik- und Gleichstellungsfeldern und ergänzen somit inhaltlich die politische oder verwaltungstechnische Facharbeit.

Für die direkte wie auch indirekte Beteiligung spielt die personelle Repräsentation in Politik, Verwaltung und Nichtregierungsorganisationen eine wichtige Rolle. Die tatsächliche paritätische Beteiligung von Frauen und Männern auf allen Ebenen und Funktionen bietet nachhaltigere Ergebnisse, die geschlechtsbezogene Entscheidungsaspekten Rechnung tragen. Neben Fachwissen spielt Gender-Kompetenz nicht nur in allen Politikfeldern, sondern auch in Gremien und Arbeits- bzw. Projektgruppen eine signifikante Rolle.

Gleiche Beteiligungschancen von Bürgerinnen und Bürger sind eine wichtige Voraussetzung für eine funktionierende Demokratie und somit ein zentrales Ziel von Gleichstellungspolitik.

CKu

Hier finden Sie eine ausführliche Literaturliste zum Handlungsfeld Beteiligung.

Gender Lectures Schwerpunktthema "Mehr als Köpfe zählen? Politische Beteiligung und Gender"

Fachtagung "Gleiche Teilhabe für alle? – Politische Beteiligung aus Gleichstellungsperspektive"

erstellt von Administrator zuletzt verändert: 23.04.2010 11:40