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Aspekte

Gender-Aspekte Gremien

  • Repräsentation: Gremien besitzen besondere Einflussmöglichkeiten und Entscheidungskompetenzen in ihrem jeweiligen Sachgebiet, von deren Auswirkungen Menschen in ihren unterschiedlichen Lebenslagen betroffen sind. Die unterschiedlichen Geschlechtergruppen sind jedoch oft in ungleicher Anzahl in Gremien vertreten. Je höher ein Gremium in einer Hierarchie angesiedelt ist bzw. je wichtiger eine Position innerhalb eines Gremiums ist, desto männlicher ist meist die Besetzung. Gender Mainstreaming liefert Instrumente, um zu einer ausgewogenen Repräsentation der Geschlechter in Gremien zu gelangen.
  • Adressat_innen: Die Perspektive auf potentielle Adressatinnen und Adressaten ist bei der Gremienarbeit zentral. Entscheidend ist, die Adressatinnen und Adressaten mit ihren unterschiedlichen Lebenslagen und Lebensverläufen, die oft wesentlich vom Geschlecht mitgeprägt sind, zu erkennen und zu berücksichtigen. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass sich die Arbeit eines Gremiums implizit an stereotyp verstandene oder bereits privilegierte Gruppen richtet. Eine differenzierte Perspektive auf (potentielle) Adressatinnen und Adressaten, die den Einfluss von Geschlecht berücksichtigt, erfordert die Einbeziehung entsprechenden Sachverstandes (Gender-Kompetenz) in das Gremium. Die gleichberechtigte Repräsentation der Geschlechtergruppen in Gremien fördert tendenziell eine Perspektiverweiterung, gewährleistet das Vorhandensein von Gender-Kompetenz aber nicht automatisch.
    Der Bezug auf Zielgruppen kann eine erste Differenzierung bei der Wahrnehmung von Adressatinnen und Adressaten sein. Werden die Zielgruppen jedoch homogen oder stereotyp verstanden, bleiben interne Differenzierungen, die für Gleichstellungsfragen wesentlich sein können, unerkannt ('Grupppismus').
  • Öffentlichkeit: Gremien stehen oft unter besonderer öffentlicher Beobachtung und Gleichstellung der Geschlechter wird in der Öffentlichkeit als wichtiges Thema wahrgenommen. Eine geschlechtssensible Öffentlichkeitsarbeit gewinnt in Gremien somit auch für scheinbar gender-ferne Inhalte an Bedeutung und wird zusehends als Bewertungskriterium für erfolgreiche Gremienarbeit herangezogen.
  • Sachverstand: Wissen um die Welt beinhaltet notwendig auch Wissen um Geschlechterverhältnisse in ihrer Unterschiedlichkeit, also um Gender. Daher ist es wichtig, in der Gremienarbeit Gender-Kompetenz zu sichern.


erstellt von Administrator zuletzt verändert: 02.01.2010 20:05