Sie sind hier: Startseite GenderKompetenz 2003-2010 Handlungsfelder Organisationsentwicklung

Organisation / Organisationsentwicklung

Organisation/Organisationsentwicklung

Unter einer Organisation wird allgemein eine Institution als soziale Gesamtheit mit zielorientiertem, aufgabenverfolgendem sozialem System verstanden. In Organisationen sind viele Funktionen geschlechtsspezifisch besetzt, und das Verhalten wird oft durch geschlechtsstereotypisierende Rollenerwartungen reguliert.

Organisationen in Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sind häufig von männlichen und heterosexuellen Normen geprägt, die sich auch auf die Arbeitsorganisation auswirken. Die damit verbundene Bevorzugung eines Geschlechts wird häufig nicht als Diskriminierung wahrgenommen. Die Chance, in Organisationen eine bestimmte einflussreiche Position zu erreichen, ist oft für Frauen stärker eingeschränkt als für Männer. Ein geschlechtsneutrales Selbstbild in der Organisation wird meist auch von entsprechenden Strukturen im Umfeld unterstützt. Da sich dies in der Struktur von Organisationen zeigt, wird in der Forschung davon gesprochen, dass Organisationen ein Geschlecht haben. Diese vergeschlechtlichten Strukturen erschweren es, Gender-Aspekte in der Organisationsentwicklung systematisch zu berücksichtigen.

Organisationsentwicklung (OE)  ist die fortlaufende, aktive Gestaltung von Prozessen und Strukturen einer Organisation mit dem Ziel, sie effizienter, effektiver und leistungsfähiger zu machen. Dies geschieht beispielsweise dadurch, bei Beschäftigten auf allen Ebenen Verantwortung für Kosten zu verankern. Häufig wird für die Organisationsentwicklung auch externe Beratung zur Unterstützung herangezogen. Gleichzeitig geht es bei einer solchen, oft umfassenden Reorganisation auch darum, die Beschäftigten aktiv einzubinden und gleichzeitig eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu erreichen. Gender Mainstreaming in der Organisationsentwicklung bedeutet, dabei auch das Ziel der Gleichstellung der Geschlechter zu verfolgen.

Mit der Strategie Gender Mainstreaming wird Organisationsentwicklung insgesamt und auch die Instrumente der "OE" gleichstellungsorientiert gestaltet. Es gilt der Grundsatz einer funktionsgerechten Organisationsstruktur und Ausstattung mit der Maßgabe, dabei diskriminierende Wirkungen zu unterbinden und gleichstellungsfördernde Wirkungen zu erzielen.

Gender Mainstreaming ist aber auch selbst ein Organisationsprinzip und bedarf eines Implementierungskonzeptes. Ist GM verwirklicht, müssen alle Akteure das Ziel der Gleichstellung von Frauen und von Männern systematisch mitdenken. Dabei ist Gleichstellung Führungsaufgabe ("Top Down"), wird aber als Querschnittsaufgabe gleichzeitig aktiv von allen Mitarbeitenden verwirklicht ("Bottom Up"). Gleichstellung ist dann ein definiertes und kommuniziertes Organisationsziel mit klar geregelten Zuständigkeiten in der Steuerung, einer entsprechenden Ablauforganisation, einer Gleichstellung unterstützenden Personalentwicklung und der jeweiligen fachlichen Umsetzung in den Handlungsfeldern und Sachgebieten.

Die Organisation stützt sich mit GM auf Gender-Wissen und auf gender-kompetente Fachkräfte, wobei bestehende Gleichstellungsakteure und -akteurinnen wie z.B. Gleichstellungsbeauftragte aktiv eingebunden werden sollten. Dafür benötigen Organisationen ein systematisches Wissensmanagement und beispielsweise auch gezielte Fortbildungen. Ebenso kann gender-kompetente externe Beratung sinnvoll bei der Umsetzung von GM unterstützen. Weitere wichtige Mittel in der Umsetzung von GM als Organisationsentwicklung sind Controlling und der Einsatz von Instrumenten.


Es gibt einige Gender-Aspekte, die in der Organisationsentwicklung häufig von Bedeutung sind.

Wichtige Elemente der Organisationsentwicklung finden Sie hier im Überblick zur Auswahl:
erstellt von Administrator zuletzt verändert: 02.01.2010 20:05