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Strategie

Gender Mainstreaming als Strategie

Obwohl die Gleichstellung von Männern und Frauen rechtlich vielfach verankert wurde, klafft bis heute zwischen gleichstellungspolitischen Zielen und gesellschaftlichen Realitäten eine große Lücke – und dies nahezu weltweit. Zuerst haben darauf internationale Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit mit der Strategie Gender Mainstreaming (GM) reagiert. GM wurde 1995 von der internationalen Frauenbewegung auf der 4. Weltfrauenkonferenz in Peking als gleichstellungspolitische Strategie eingeführt. 1999 fand GM dann im Vertrag von Amsterdam Eingang in das Europarecht (siehe Geschichte von Gender Mainstreaming auf internationaler Ebene, Gleichstellungspolitik in der EU sowie auch Gleichstellungspolitik in den Vereinten Nationen. Hier finden Sie Informationen zur Gleichstellungspolitik einzelner europäischer Staaten). Daraufhin wurde in der Bundesrepublik GM als durchgängiges Leitprinzip des Verwaltungshandelns beschlossen. Seit 2000 verpflichtet § 2 der Gemeinsamen Geschäftsordnung der Bundesministerien (GGO) zur Beachtung des Gleichstellungszieles bei allen politischen, normgebenden und verwaltenden Maßnahmen. Viele Akteure auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene setzen GM seitdem um. (Siehe GM auf Bundesebene/ Länderebene).

Gender Mainstreaming ist eine Strategie, um das Ziel GleichstellungWeg und die Mittel festgelegt, wie dieses Ziel erreicht werden soll. Als Strategie ist GM demnach umfassend, langfristig und zielorientiert angelegt und versucht, von Anfang an alle Faktoren, die für die Zielerreichung förderlich oder auch hinderlich sein können, einzukalkulieren. Ein wichtiger Bestandteil von GM als Strategie ist die Entwicklung eines Implementierungskonzepts, das konkrete Vorhaben zur Zielerreichung benennt, zeitlich terminiert und prozesshaft festschreibt. Außerdem beinhaltet das Konzept Instrumente und Methoden, mit denen die Strategie GM umgesetzt werden kann.

Die Implementierung von GM als eine Strategie erfordert also:

GM erweitert bisherige Ansätze in der Frauen- und Männerpolitik mit dem Ziel, die Perspektive von Gender in die Gleichstellungspolitik einzubinden und Gleichstellung als Querschnittsaufgabe in allen Fachpolitiken, von Familie bis Wohnungswesen, zu verankern.

Ein Teil der Strategie GM ist zudem das Gender Budgeting, das auf die Verwirklichung der Gleichstellung von Frauen und Männern bei der Ressourcenverteilung zielt.

Nicht zuletzt wird im Zusammenhang mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) häufiger die Unternehmensstrategie des Diversity Managements genannt, die bisher hauptsächlich in der Privatwirtschaft anzutreffen ist, als Gender Mainstreaming.

GM und Gleichstellungspolitik

erstellt von Administrator zuletzt verändert: 23.04.2010 07:41