Köln

Im Herbst 2003 gründete sich in Köln die Initiative zu Gender Budgeting, an der sich ca. 13 Personen regelmäßig ehrenamtlich beteiligten. Die Gender Budgeting-Initiative ist aus dem FrauenForum der Lokalen Agenda 21 KölnAgenda e.V hervorgegangen. Das Forum ist bereits 1998 gegründet worden und besteht aus engagierten Kölner Bürgerinnen, die sich vor allem mit stadtentwicklungspolitischen Themen beschäftigen.
Mehrere Mitglieder des Forums haben sich an der Erarbeitung des Leitbild Köln 2020 beteiligt, das 2003 verabschiedet wurde und engagieren sich seitdem bei der Umsetzung des Leitbildes im Handlungsfeld „Die moderne Stadtgesellschaft“.

Eine erste öffentliche Auftaktveranstaltung für ein Gender Budgeting-Pilotprojekt wird im Oktober 2003 von der Initiative veranstaltet. Im November 2004 erschien die Publikation „Bürgerinnen und Bürger im Spiegel kommunaler Haushaltspolitik“, welche die Projektergebnisse aus der Gender Budgeting Analyse zur Nutzung der Stadtbibliothek und der Volkshochschule dokumentiert. Unter der Mitarbeit von Kämmerei, Stadtbibliothek und Volkshochschule der Stadt Köln wurden Daten von Nutzerinnen und Nutzern u.a. mit Bezugnahme auf den Produkthaushalt ausgewertet. Ein Ergebnis: Beide Einrichtungen werden in Köln zu etwa 2/3 vom weiblichen Personen genutzt, wobei diese das dezentrale Angebot im Stadtteil noch einmal bevorzugt wahrnehmen (80%). Von Einsparungen in diesen Bereichen werden Frauen also stärker getroffen.

Eine von Bündnis 90/Die Grünen am 24. Februar 2005 eingebrachte Anfrage zum Stand der Realisierung von GM und GB im Finanzausschuss, konnte zu jenem Zeitpunkt nicht beantwortet werden. Im darauf folgenden Doppelhaushalt wurde Gender Budgeting nicht berücksichtigt. Seit 2005 sind jedoch erste Schritte zur Einführung von Gender Mainstreaming und Gender Budgeting unternommen worden und im Frühjahr 2006 nahm die Initiative die Arbeit an einem Gender Budget für die Offene Ganztagsgrundschule auf.

Aktuelle Informationen über den Gender Budgeting-Prozess in Köln erhalten Sie bei Dr. Elisabeth Stiefel und Maria Grote.