360°-Feedback

360°-Feedback

Eine besondere Variante der Beurteilung ist das 360-Grad-Feedback. Hier wird von allen Personen, die einen Beitrag zur Einschätzung einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters leisten können, eine Beurteilung vorgenommen. Dazu zählen insbesondere Kollegen und Kolleginnen, unterstellte Mitarbeitende oder Vorgesetzte sowie Kundinnen und Kunden aber auch die Selbsteinschätzung der oder des Beurteilten. Unter Gleichstellungsaspekten ist dabei insbesondere auf eine gleichgewichtige Einbeziehung von Frauen und Männern und auf geschlechtssensible Kriterien zu achten. Nur so können geschlechtsspezifische Stereotypisierungen vermieden werden.
Der Austausch mit anderen über Beurteilungsfragen kann, wenn explizit Gleichstellungsziele formuliert sind, dazu beitragen, typische geschlechtsspezifische Verzerrungen zu erkennen und einen kontinuierlichen Lernprozess über diskriminierungsfreie Leistungsbeurteilung anzustoßen. Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung ist eine Vertrauenskultur innerhalb der Belegschaft und ein transparentes Verfahren, das allen gleichermaßen Mitwirkungschancen eröffnet.
Diese Instrument eignet sich gleichermaßen für Beschäftigte wie für Führungskräfte. Der besondere Reiz besteht darin, Reflexion und Kommunikation jenseits etablierter Arbeitsabläufe anzuregen und so die Organisation weiter zu entwickeln. Ein 360°-Feedback könnte so integraler Bestandteil eines gleichstellungsorientierten Qualitätsmanagements sein.

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Literatur

Hertie Stiftung - Audit Beruf und Familie: Maßnahmen & Anregungen: 360°-Feedback (Informationen und Best Practice-Beispiele)

erstellt von Administrator zuletzt verändert: 02.01.2010 20:05