Wissensmanagement als Top-Down

Für die Umsetzung von GM ist "Top-Down" unerlässlich. Das heißt, es bedarf klarer und konkreter Vorgaben, die letztendlich zu einem besseren fachlichem Output führen sollen. Aus der politischen Vorgabe fachliche Ergebnisse wie Gesetze, Programme oder Bereichte zu generieren, geschieht in der fachlich-internen Umsetzung. Der Einsatz eines Wissensmanagements kann dabei unterstützen.
In der Einführungsphase von GM sollte die Leitung bereits bei der Verankerung von Zuständigkeiten festlegen, wie und von wem Gender-Wissen in der Organisation übergreifend bereitgestellt werden soll. Informationsflüsse können über Veranstaltungen, Hausmitteilungen, Intranet, Internet u.ä organisiert und die Kompetenzentwicklung hinsichtlich Gender-Wissen über Fortbildungen generiert werden. Führungskräfte müssen dabei entscheiden, wer zu welchem Zeitpunkt z.B. Unterstützung beim Zugang zu geschlechterdifferenzierten Daten oder welche Forschung beauftragt werden muss, um Wissenslücken zu schließen.
Unter Umständen muss bei Beschäftigten mit Gender-Kompetenz Bereitschaft erzeugt werden, ihr Gender-Wissen zu teilen. Führungskräfte sollten deshalb den Nutzen einer Teilung deutlich machen, in dem Gender-Wissen als besondere Ressource und als Gender-Kompetenz anerkannt wird. Dies geschieht beispielsweise durch die Einführung von Gender-Wissen als Personalbeurteilungskriterium und als Einstellungskriterium.
Dabei dürfen Führungskräfte nicht vernachlässigen, Gleichstellung und die Umsetzung von GM in ein Verhältnis zu anderen Organisationszielen wie z.B. Wirtschaftlichkeit zu stellen. Das heißt, bei der Definition eines Fachziels sind Gleichstellungsfragen zu integrieren. Für das Wissensmanagement muss also geregelt werden, wie Bezüge zwischen strategischen Zielen hergestellt, und wie diese Ziele zueinander gewichtet werden. Beschäftigte können sonst nicht erkennen, dass die Beachtung von Gender-Aspekten Teil ihrer alltäglichen Facharbeit ist.
Hier finden Sie weitere Informationen über die Umsetzung von GM als Top-Down-Aufgabe.

• „Gender Mainstreaming als Organisationsentwicklung“. Vortrag von Petra Ahrens und Jochen Geppert auf der Fachtagung des GenderKompetenzZentrums: „Implementierung von Gender Mainstreaming in der öffentlichen Verwaltung - Chancen und Herausforderungen der Organisationsentwicklung“, Berlin, 27. Juni 2005.
  
  
• Bargmann, Holger: „Führungsinstrumente und Wissensmanagement – oder: Was ist Wissen wert?“. Beitrag auf dem Ver.di-Kongress „Wissen ist was wert“ 12./13. Februar 2003 in Bremen. http://www.wissen-ist-was-wert.de/vortraege/werkstatt3_bargmann.pdf
  
  
• Fachtagung des CIWM/wissenstransform an der Georg-August-Universität Göttingen: „Wissensmanagement in gleichstellungsorientierten Netzwerken“, Tagung für Wissenschaft und Praxis, 3.-5. März 2005. http://www.wissenstransform.de/