Aspekte

Aspekte Zuwendungen

  • Datenlage: Für eine geschlechtergerechte Vergabe von Zuwendungen ist nach Geschlecht differenziertes Datenmaterial über die Antragsteller und geplante Projekte notwendig. Daten sollten nicht nur nach Männern und Frauen numerisch differenziert werden, sondern auch Ungleichheitsdimensionen wie z.B. die Repräsentanz auf unterschiedlichen Hierarchieebenen erfassen. Es ist wichtig, auszuweisen, welche Daten fehlen und ob geschlechtsspezifische Daten benötigt werden.
  • Anträge: Zuwendungen sind an eine korrekte Antragstellung gebunden. Es gehört zur Strategie des Gender Mainstreaming, schon bei den Vorgaben für Anträge den Aspekt der Gleichstellung zu berücksichtigen. Das praktiziert die Europäische Kommission bereits auf einigen Sachgebieten und ist Teil der Bemühungen des BMFSFJ im Bereich der Jugendpolitik.
  • Ausschreibungen: Die Vergabe von Zuwendungen muss oft ausgeschrieben werden. In einer Ausschreibung muss mit GM darauf geachtet werden, schon bei der Auswahl der Themenbereiche oder Aktionsfelder, der Formulierung von Ausschreibungstexten und der Vergabebedingungen explizit und implizit Männer und Frauen gleichermaßen anzusprechen. Kriterien für Ausschreibungen sollten sich sowohl an männlichen wie auch an weiblichen Lebenszusammenhängen orientieren und geschlechtsspezifische Annahmen und Stereotype vermeiden.
  • Partizipation: Bei öffentlich finanzierten Tagungen wird vorausgesetzt, dass Männer und Frauen in gleichem Maße teilnehmen können, obwohl sie auf Grund ihrer gesellschaftlich zugewiesenen Lebenszusammenhänge über verschiedene Zeitbudgets sowie Zugänge verfügen. Tagungen können so gestaltet werden, dass sie eine (zeitliche) gleichberechtigte Teilnahme ermöglichen und eine ausgewogene Beteiligung von Frauen und Männern auf allen Ebenen beachtet wird. Das Bundesgremienbesetzungsgesetz weist ebenfalls in eine solche Richtung.

Instrumente zur Umsetzung von GM im Handlungsfeld Zuwendungen

  • Der "Leitfaden Gender Mainstreaming im Europäischen Sozialfonds" wurde von Henriette Meseke und Dr. Regina Frey für das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) entwickelt. Er unterstützt die Arbeit im Handlungsfeld Zuwendungen speziell bei der ESF-Umsetzung auf Programmebene sowie im Sachgebiet Arbeit. Er richtet sich an ESF-Verantwortliche, insbesondere Begleitausschüsse, Bundes- und Landesverwaltung. Sie können den Leitfaden herunterladen über http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Abteilung4/Pdf-Anlagen/leitfaden-gm-esf-anlage,property=pdf,bereich=,rwb=true.pdf.

  • Der "GeM-Leitfaden zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in Programmen" wurde von Nadja Bergmann und Irene Pimminger von GeM – Koordinationsstelle für Gender Mainstreaming im ESF, Österreich, entwickelt. Er unterstützt bei der Programmplanung im ESF, besonders im Sachgebiet Arbeit, und richtet sich an ESF-Verantwortliche. Weitere Informationen finden Sie in der Tagungsdokumentation "Instrumente zur Umsetzung von Gender Mainstreaming", Sie können auch das Instrument direkt herunterladen über /w/files/gkompzpdf/gem_toolbox_umsetzung_programme.pdf.

  • Der "Fragebogen zum Stand von Geschlechtergerechtigkeit und Gender Mainstreaming (GM) bei den aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundes geförderten Trägern der Kinder- und Jugendhilfe" wurde von Dr. Reinhild Schäfer und Elisabeth Helming vom Deutschen Jugend Institur (DJI) entwickelt. Er unterstützt im Handlungsfeld Zuwendungen besonders bei der Projektevaluation sowie im Sachgebiet Jugend. Das Instrument richtet sich an die Geschäftsführung und übergreifende Projektbetreuung von Bundessozialverbänden, Bundesarbeitsgemeinschaften und Einzelverbänden. Weitere Informationen und Kontaktdaten finden Sie in der Tagungsdokumentation "Instrumente zur Umsetzung von Gender Mainstreaming" und auf der Homepage http://cgi.dji.de/cgi-bin/projekte/output.php?projekt=193&suchtext=Reinhild+Sch%E4fer+ .

  • Die "Bewertungskriterien zu GM im Rahmen des Ziel-3-Begleitbogens für arbeitspolitische Projekte in NRW" wurden von Karin Linde (Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung (G.I.B.), Bottrop) und Bettina Vaupel (Zentrum Frau in Beruf und Technik, Castrop-Rauxel) im Auftrag des Ministeriums für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Nordrhein-Westfalen entwickelt. Sie unterstützen im Handlungsfeld Zuwendungen, speziell im Programmbereich Bewertung und Auswahl im Rahmen des ESF. Sie können das Instrument hier herunterladen:
    /w/files/gkompzpdf/linde_vaupel_gm_in_ziel2_und_ziel3_projekten.pdf
  • Der Leitfaden zur Umsetzung von Gender Budgeting im Zuwendungswesen wurde von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen in Berlin und der Gender Mainstreaming-Geschäftstelle Berlin in Zusammenarbeit mit Liane Behrendt/Silvia Gröber/Mandane Manke/Roland Thiel (UAG Zuwendungswesen der Arbeitsgruppe Gender Budgeting) herausgegeben.
Hier finden Sie eine Sammlung weiterer Instrumente.



Weiterführende Literatur:

erstellt von Administrator zuletzt verändert: 02.01.2010 20:05