Gleichstellungspolitik in den Niederlanden

Gleichstellungspolitik in den Niederlanden

Ähnlich wie in Deutschland ist auch in den Niederlanden ein wohlfahrtsstaatliches Geschlechterregime zu finden, das am tradierten Modell des Familienernährers ausgerichtet ist. Wie in Deutschland finden sich entsprechende rollenstereotype Vorstellungen. Anders als in Deutschland ist der westliche Nachbar jedoch mit einem Querschnittsansatz seit den 70er Jahren im internationalen Vergleich Vorreiter in der Institutionalisierung von Gleichstellungspolitik. Zudem legen Regierung und Parlament seitdem in nationalen Rahmenprogrammen die Ziele ihrer Gleichstellungspolitik fest. Heute ist das zentrale Ziel der niederländischen Gleichstellungspolitik, die ökonomische Unabhängigkeit von Frauen durch eine stärkere Erwerbsbeteiligung zu erhöhen – mit wachsendem Erfolg, wie die Daten über die quantifizierbare Entwicklung von Gleichstellung zeigen. Die geschlechterstereotype Arbeitsteilung bleibt davon allerdings bislang unberührt. Mit der europaweit höchsten Frauen-Teilzeitquote stehen die Niederlande für ein Modell, im dem anderthalb Personen verdienen: Männer in Vollzeit und Frauen in Teilzeit. Trotz der guten institutionellen Strukturen kann also Gleichstellungspolitik auch stagnieren oder sogar Rückschritte machen: Die Einschätzungen der niederländischen Gleichstellungspolitik von Seiten der Wissenschaft, der Zivilgesellschaft oder der internationalen Staatengemeinschaft fällt zunehmend kritisch aus.

 
MH

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erstellt von Administrator zuletzt verändert: 09.05.2012 13:45