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Gender Lectures Schwerpunktthema "Mehr als Köpfe zählen? Politische Beteiligung und Gender"

Sommersemester 2009


Der Schwerpunkt der Gender-Lectures im Sommersemester 2009 liegt auf Zielen, Dimensionen und Maßnahmen aus einer Gender Perspektive. Im Mittelpunkt steht nicht nur die Frage, wer an politischer Willensbildung tatsächlich welchen Anteil hat, sondern auch, wie gleichstellungsorientierte Interventionen partizipativ gestaltet werden können. Folglich geht es um Partizipationsdefizite und -chancen im Hinblick auf Interdependenzen verschiedener Lebenslagen.

Politik ist heute mit komplexen gleichstellungspolitischen Fragestellungen und vielfältigen Lebenslagen von Menschen konfrontiert. Zum einen zeigt sich auf der einen Seite in der Gesellschaft eine gewisse 'Politikverdrossenheit'. Auf der anderen Seite ist ein wachsender Wunsch nach politischer Partizipation z.B. durch Volksbegehren und Bürgerbeteiligungen erwachsen. Wie stellen sich diese Entwicklungen mit Blick auf aktuelle Geschlechterverhältnisse dar? Welche gleichstellungspolitischen Strategien sind vor diesem Hintergrund erforderlich?

In den Sozialwissenschaften wird das richtige oder ideale Maß politischer Partizipation für eine Demokratie nach wie vor kontrovers diskutiert. Umstritten sind dabei u.a. Vorstellungen von 'Geschlechterdemokratie', von 'gleicher Repräsentation' und, wie in Frankreich, von 'parité'. Was wird angestrebt, wenn diese Ziele avisiert werden? Welche Instrumente sind sinnvoll, um dies zu tun?

Das Ziel der Gender Lectures 2009 ist es, die Konzepte ebenso wie die Formen, Prozesse, Themen, Akteurinnen und Akteure und Wirkungen von Beteiligung zu reflektieren. Dabei spielen sowohl Fragen der strukturellen Voraussetzungen als auch Fragen nach dem Wer repräsentiert Wen Wie in politischen Prozessen eine Rolle. Es geht um den Aspekt der geschlechterbezogenen Gleichstellung wie auch um Ein- oder Ausschlüsse aus unterschiedlichen Öffentlichkeiten durch Ethnisierung, Kulturalisierung, Altersgrenzen, Normalvorstellungen, Behinderungen usw.


Dr. Alexandra Scheele beginnt die Gender Lectures mit einem europäischen Überblick zur Repräsentation von Frauen in der Politik und zeigt neue Entwicklungen sowie alte Muster auf.

In der zweiten Sitzung wird Prof. Dr. Gabriele Abels den Fokus auf die Einflussfaktoren, die die politische Beteiligung fördern oder behindern können, lenken.

Erklärungsmodelle zur Unterrepräsentanz von Frauen in Kommunalparlamenten wird Dr. Elke Wiechmann erläutern.

Dr. Helen Schwenken
wird aufzeigen, wie sich auf europäischer Ebene überraschende und unkonventionelle Ansatzpunkte durch geschlechterpolitische Allianzen und eigensinnige Praxen der Migrierenden ergeben können.


Hier finden Sie einen Aushang zur gesamten Reihe.
CKu

Literatur:

  • Diaz, Mercedes Mateo: Representing women? Female legislators in west European parliaments, Colchester: ECPR 2005.
  • Femina Politica e.V: Feminisierung der Politik? Neue Entwicklungen und alte Muster der Repräsentation, Femina Politica. Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft 17 JG 02/2008, Opladen: Verlag Barbara Budrich.

  • Hoecker, Beate (Hrsg.): Politische Partizipation zwischen Konvention und Protest. Eine studienorientierte Einführung, Opladen: Verlag Barbara Budrich, 2006.

  • Squires, Judith: The New Politics of Gender Equality, New York: Palgrave Macmillan 2007.

erstellt von Administrator zuletzt verändert: 09.08.2010 16:28