Qualität

Was ist ein gutes GM-Instrument?

Zur Qualität von Instrumenten im Rahmen von Gender Mainstreaming


Die Qualität der Instrumente zur Umsetzung von Gender Mainstreaming entscheidet letztendlich mit über die Qualität des gesamten Umsetzungsprozesses. Gute Instrumente sind daran erkennbar, dass sie gewissen inhaltlichen und formalen Qualitätsstandards entsprechen.

Liegen Ihnen Instrumente des Gender Mainstreaming vor, ermöglichen Qualitätsstandards deren fachlich versierte Einschätzung.

Gute Instrumente des Gender Mainstreaming in inhaltlicher Hinsicht:

  • integrieren und formulieren klar das Ziel der Gleichstellung, einschließlich eventueller Unterziele,
  • setzen "Gender" nicht mit Stereotypen von "den Frauen" oder "den Männern" gleich, sondern thematisieren weitergehende Kategorien, die individuelles Leben strukturieren wie z. B. Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter sowie sexuelle Ausrichtung,
  • zeichnen sich durch eine klare Adressierung der Anwendenden aus,
  • sind auf den jeweiligen Akteur zugeschnitten und berücksichtigen dessen Arbeitskontext, Zuständigkeiten, Interessenlagen und Vorkenntnisse,
  • sind so genau wie möglich auf das Handlungsfeld und optimalerweise auch auf das Sachgebiet zugeschnitten,
  • zeigen Informations- und Handlungsbedarf auf wie z. B. Lücken im Stand der Forschung und in der Datenlage,
  • fordern in der Regel differenzierte Antworten auf Prüffragen, um Nachhaltigkeit bezogen auf das Subjekt, die Organisation und das System zu bewirken,
  • lassen sich flexibel an mögliche Veränderungen in Arbeitsabläufen anpassen,
  • ermöglichen die Integration neuer Erkenntnisse der Geschlechterforschung,
  • nutzen nur Beispiele, die strategisch sorgfältig ausgesucht sind, als Illustration dienen und Anregungen für die Umsetzung in der konkreten Arbeit bieten.

Gute Instrumente des Gender Mainstreaming in formaler Hinsicht:

  • sind geschlechtergerecht formuliert, um Menschen in ihrer Vielfalt gleichberechtigt und nicht stereotypisierend zu repräsentieren,
  • definieren Begriffe wie "Gender" und "Gleichstellung" verständlich und benutzen diese einheitlich,
  • sind klar strukturiert und formal und inhaltlich konsistent gestaltet,
  • stellen Inhalte prägnant dar,
  • orientieren sich an der täglichen Arbeitsroutine, um auf lange Sicht eine durchgängige gleichstellungsorientierte Facharbeit zu ermöglichen,

Zusammenfassend sind folgende Qualitätskriterien zu beachten:

Inhaltlich Formal
  • Gleichstellung nicht „extra“, sondern integriert (als Querschnittsaufgabe)
  • Keine Banalisierung von Gender
  • Eindeutige Adressierung
  • Akteursbezogen
  • Bezogen auf das Handlungsfeld bzw. Sachgebiet
  • Praktikabilität
  • Nachhaltigkeit
  • Entwicklungsoffenheit und Optimierbarkeit
  • Geschlechtergerechte Sprache
  • Einheitlicher und verständlicher Sprachgebrauch von "Gender" und "Gleichstellung"
  • Formale und inhaltliche Konsistenz und Prägnanz
  • Verbindlichkeit
  • Orientierung an bestehender Arbeitsroutine

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SL

erstellt von Administrator zuletzt verändert: 02.01.2010 20:07