Entwicklung
Zur Entwicklung von Instrumenten im Rahmen der Strategie Gender Mainstreaming
Instrumente erleichtern die Umsetzung von Gender Mainstreaming in die tägliche Arbeitsroutine. Darüber hinaus wird auch die bisherige Arbeitsweise optimiert, da der Entwicklungsprozess eines Instrumentes die Überprüfung bisheriger Arbeitsabläufe notwendig macht. Sollen die Instrumente im Rahmen von GM an bestehende Arbeitsabläufe anknüpfen, kann dies nur gelingen, wenn diese sehr genau vergegenwärtigt und überprüft worden sind.
Qualitätsstandards geben bei der Entwicklung eines Instrumentes Ziele vor und erleichtern die Planung und ein Controlling. Daher ist es sinnvoll, bei der Gestaltung von Form und Inhalt von Instrumenten im Rahmen des Gender Mainstreaming gewisse Qualitätsstandards zu beachten. Nähere Informationen dazu finden sie unter Qualität von Instrumenten im Rahmen von Gender Mainstreaming.
Wenn Sie ein Instrument im Rahmen von Gender Mainstreaming entwickeln wollen sind zwei Szenarien denkbar:
Sie befinden sich in der Situation, dass es in dem entsprechenden Handlungsfeld
- ein Instrument gibt oder dass es
- gar kein Instrument gibt.
1. Es gibt ein Instrument im Handlungsfeld
Daraus ergeben sich zwei Möglichkeiten:
- Instrument gleichstellungsorientiert optimieren
- GM- Instrument entwickeln
a) Instrument gleichstellungsorientiert optimieren
Wird ein allgemeines Instrument in Bezug auf die Gleichstellungsorientierung optimiert, wird der "mainstream" verbessert und die Gefahr vermieden, im "sidestream" stecken zu bleiben. Nur in bestimmten Fällen kann es ratsam sein, sich doch für die Entwicklung eines GM-Instrumentes zu entscheiden (Dazu mehr unten unter b) GM-Instrument entwickeln ).
Verfahren und Beteiligung
Zentrales Moment bei der gleichstellungsorientierten Optimierung sowie bei Entwicklung von Instrumenten ist die optimale Integration in übliche und eingespielte Arbeitsabläufe. Um die Unterschiedlichkeit von Arbeitsabläufen bei der Anpassung des Instrumentes umfassend zu berücksichtigen, muss der Entwicklungsprozess partizipativ gestaltet werden. Unterschiedliche Zugänge zu Handlungsfeldern und spezifische Routinen müssen in das Instrument einfließen, damit es auf alle Arbeitsabläufe passt. Nachhaltig wirksam werden Instrumente also nur, wenn sie in einem Prozess entwickelt und erprobt werden, an dem die Anwendenden selbst beteiligt sind.
Anwendung und Optimierung
Instrumente müssen konsequent zum Einsatz kommen, wenn die Implementierung von GM gelingen soll. Die Instrumente sollen Hilfsmittel für die Alltagsarbeit sein und müssen kontinuierlich den sich verändernden Arbeitsanforderungen angepasst und damit optimiert werden. Allein die Entwicklung der Geschlechterforschung macht eine fortlaufende Anpassung erforderlich.
b) GM-Instrument entwickeln
Es kann aus zweierlei Gründen sinnvoll sein, ein eigenes GM-Instrument zu entwickeln:
- Wenn die Einarbeitung von Fragen zu Gender-Aspekten in das allgemeine Instrument auf nicht zu beseitigende Widerstände stößt oder
- wenn bei fehlender Gender Kompetenz bei den Beschäftigten mit Hilfe der Anwendung eines GM-Instruments diese generiert werden soll.
Zu den einzelnen konkreten Schritten bei der Entwicklung eines GM- Instrumentes finden Sie ausführliche Information im Wissensnetz Gender Mainstreaming für die Bundesverwaltung.
Hier finden Sie exemplarisch Hinweise für die Entwicklung eines GM-Instrumentes
Nicht "bei Null" ansetzen
Sie müssen und sollten bei der Entwicklung eines GM-Instrumentes nicht "bei Null" ansetzen. Vielmehr können Sie auf schon vorhandene GM-Instrumente , z.B. der Bundesregierung, einzelner Länder sowie anderer Institutionen zurückgreifen und diese an das eigene Handlungsfeld und die damit verbundenen Bedürfnisse anpassen.
Für die Arbeit der Bundesregierung wurden bisher vier GM-Instrumente für verschiedene Handlungsfelder entwickelt, die aufgrund § 2 der Gemeinsamen Geschäftsordnung (GGO) der Bundesministerien verbindlich sind.
- Für Rechtsetzungsvorhaben gilt die Arbeitshilfe "Gender Mainstreaming bei der Vorbereitung von Rechtsvorschriften" (geschlechterdifferenzierte Gesetzesfolgenabschätzung). Sie enthält - entlang der GGO - Prüffragen zur Umsetzung von Gender Mainstreaming für jeden Arbeitsschritt des Rechtsetzungsvorhabens.
- Für den Bereich der Forschungsvergabe gibt es eine Arbeitshilfe "Gender Mainstreaming in Forschungsvorhaben" (Ressortforschung). Sie beinhaltet Memo-Punkte zur Planung, Vergabe und Abnahme von Forschungsvorhaben, sowie in der Anlage 2 auch eine Handreichung für Externe.
- Die Checkliste Gender Mainstreaming bei Maßnahmen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unterstützt von den ersten Vorüberlegungen bis zur praktischen Gestaltung eines Produktes.
- Die Arbeitshilfe Gender Mainstreaming im Berichtswesen hilft dabei, Berichte geschlechterdifferenziert und gleichstellungsorientiert zu erstellen.
Verfahren und Beteiligung
Zentrales Moment bei der Entwicklung von GM-Instrumenten ist die optimale Integration in übliche und eingespielte Arbeitsabläufe. Da es sich hierbei um die Entwicklung eines zusätzlichen Instrumentes handelt, sollten sich die einzelnen Entwicklungsschritte an dem bestehenden Instrument orientieren. Dies erhöht zum einen die Wahrscheinlichkeit der Akzeptanz und Anwendung des GM-Instrumentes und erleichtert zum anderen die spätere Integration des GM-Instrumentes in das allgemeine Instrument.
Um die Unterschiedlichkeit von Arbeitsabläufen bei der Entwicklung des Instrumentes umfassend zu berücksichtigen, muss der Entwicklungsprozess partizipativ gestaltet werden. Unterschiedliche Zugänge zu Handlungsfeldern und spezifische Routinen müssen in das Instrument einfließen, damit es auf alle Arbeitsabläufe passt. Nachhaltig wirksam werden Instrumente also nur, wenn sie in einem Prozess entwickelt und erprobt werden, an dem die Anwendenden selbst beteiligt sind.
Anwendung und Optimierung
Instrumente müssen konsequent zum Einsatz kommen, wenn die Implementierung von GM gelingen soll. Die Instrumente sollen Hilfsmittel für die Alltagsarbeit sein und müssen kontinuierlich den sich verändernden Arbeitsanforderungen angepasst und damit optimiert werden. Allein die Entwicklung der Geschlechterforschung macht eine fortlaufende Anpassung erforderlich.
2. Es gibt kein Instrument
Dann sind zwei Möglichkeiten denkbar:
- ein Instrument entwickeln
- ein GM-Instrument entwickeln
a) Entwicklung eines Instruments
Die gleichstellungsorientierte Neuentwicklung eines allgemeinen Instrumentes verwirklicht das Ziel, Gleichstellung durchgängig in bestehende Arbeitsabläufe zu integrieren und ist daher zu favorisieren.
Hinweise zu den Punkten Verfahren und Beteiligte sowie Anwendung und Optimierung finden sie oben.
b) Entwicklung eines GM-Instrumentes
Es kann aus folgenden Gründen sinnvoll sein, ein eigenes GM-Instrument zu entwickeln:
- wenn die Entwicklung eines allgemeinen Instrumentes nicht vorgesehen ist oder
- wenn bei fehlender Gender Kompetenz bei den Beschäftigten mit Hilfe der Anwendung eines GM-Instrument diese generiert werden soll.
Zu den einzelnen konkreten Schritten bei der Entwicklung eines GM- Instrumentes finden Sie ausführliche Information im Wissensnetz Gender Mainstreaming für die Bundesverwaltung.
Oben finden Sie die Hinweise Nicht "bei Null" ansetzen und Anwendung und Optimieren.
Verfahren und Beteiligte
Zentrales Moment bei der Entwicklung von GM-Instrumenten ist die optimale Integration in übliche und eingespielte Arbeitsabläufe. Um die Unterschiedlichkeit von Arbeitsabläufen bei der Entwicklung des GM-Instrumentes umfassend zu berücksichtigen, muss der Entwicklungsprozess partizipativ gestaltet werden. Unterschiedliche Zugänge zu Handlungsfeldern und spezifische Routinen müssen in das Instrument einfließen, damit es auf alle Arbeitsabläufe passt. Nachhaltig wirksam werden Instrumente also nur, wenn sie in einem Prozess entwickelt und erprobt werden, an den die Akteure selbst beteiligt sind.