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Lebenslagen

Der Begriff der Lebenslagen ist ein Konzept der Ungleichheitsforschung. Lebenslagen meint, dass Menschen - als einzelne oder als Gruppen - unterschiedliche Lebensbedingungen haben und deshalb in unterschiedlicher Weise von gesellschaftlichen Ressourcen profitieren können bzw. benachteiligt sind. Lebenslagen unterscheiden sich z.B. durch objektive Faktoren, wie die Berufsposition oder das Einkommen, das Vermögen, die Wohnsituation, die Gesundheit bzw. die gesundheitlichen Risiken oder auch das Bildungs- oder Freizeitangebot der Region, um nur einige zu nennen. Auch subjektive Faktoren spielen eine Rolle bei dem Konzept der Lebenslagen, denn sie drücken unterschiedliche Umgangsweisen aus, so z.B. Deutungs- oder Verarbeitungsmuster, Wahrnehmungen und Wertmaßstäbe. Lebenslagen beinhalten aus diesem Grund verschiedene „Verwirklichungschancen“ (Sen). Mit dem Begriff der Lebenslagen lassen sich also unterschiedliche Lebensverhältnisse in einer mehrdimensionalen Perspektive beschreiben.

In ähnlicher Weise wird teilweise auch der Begriff „Milieu“ verwendet, der die Gesamtheit der äußeren, natürlichen (geographischen), sozialen, ökonomischen und politischen Bedingungen von Einzelnen oder Gruppen benennt. Das Konzept des Milieus wird beispielsweise in den SINUS-Milieu-Studien angewandt, um Zielgruppen von politischen Maßnahmen auszumachen und zu differenzieren (siehe z. B. die Sinus-Milieu-Studie des BMFSFJ zu "20-jährige Frauen und Männern heute - Lebensentwürfe, Rollenbilder, Einstellungen zur Gleichstellung" und die Sinus-Milieustudie des BMFSFJ zu "Lebenswelten von Migranten").

Weitere Erläuterungen zu verschiedenen Erklärungsansätzen von Gender in den Gender Studies finden Sie hier.

Literatur

 

Sen, Amartya (2000): Ökonomie für den Menschen. Wege zu Gerechtigkeit und Solidarität in der Marktwirschaft, München, 2000.


 

Smy


erstellt von Administrator zuletzt verändert: 08.05.2012 19:58