Vlatka Frketic: "Wir haben das Land aufgebaut. Wir sind die Herren in diesem Land", sagten die beiden Damen. Irrtum, Macht und Möglichkeiten diskursiver Ordnungen

Häufig ist zusätzliches Wissen notwendig, das nicht explizit im Ausgesprochenen beziehungsweise Dargestellten enthalten ist, um Bedeutungen und Effekte von Begriffen und Klassifikationen in ihrer breiten Spannweite zu erkennen. So erlauben Relationen zwischen dem Ausgedrückten und Unausgedrückten (als Teil des gemeinsamen und stillschweigend vorausgesetztem Wissen) Rückschlüsse auf die Intentionen, Strukturen und Handlungen. Der Ort von dem und die Perspektive aus welcher Wissen erlangt und aus dem heraus gehandelt wird ist auch ein Ort, an dem Diskurse produziert werden und damit auch Machthierarchien. Innerhalb dieser diskursiven Ordnung finden Kämpfe um Benennungen, Klassifikationen und Bedeutungen statt. Aus einer kritisch diskursanalytischen und queeren antirassistischen Pespektive soll eine Auseinandersetzung mit den paradoxen Spannungen klassifikatorischer Markierung erfolgen.

Bericht zur Lecture von Vlatka Frketić

Vlatka Frketić, Studium der Ökonomie in Zagreb, Studium der angewandten Sprachwissenschaft in Wien. Frketić hat an verschiedenen  Forschungprojekten im Bereich der Migration gearbeitet; aktuell an einer Studie mit dem Arbeitstitel "Politische Bildung und Migration" im Rahmen des ESF Projekts "Lernzentren für Migrantinnen". Ihre Arbeitsbereiche sind kritische Diskursanalyse, Sprache und Macht, Antirassismus, Antidiskriminierung, Queer und Transgender. Sie hat zahlreiche einschlägige Artikel in Sammelbänden und Zeitschriften veröffentlicht; konzipiert und leitet seit 1999 Trainings und Fortbildungen zu Migration, Antidiskriminierung, interkultureller Kommunikation, zu Sprache und Macht sowie zu Antirassismus und hält einschlägige Vorträge zu genannten Themen.