Qualitätskriterien für gute Beispiele
Qualitätskriterien für gute Beispiele
Beispiele beziehen sich immer auf einen bestimmten Kontext und können einerseits Auskunft über die Entwicklung von UmsetzungsschrittenErgebnisse des Implementierungsprozesses (Produkt-/Facharbeitsebene) geben. Ein gutes Beispiel erfüllt folgende Kriterien:
(Organisationsebene) und andererseits über die Organisationsebene:
1. Die Darstellung des Implementierungsprozesses ist prozessorientiert – Einzelne Arbeitsschritte werden in ihrer Prozesshaftigkeit dokumentiert, z.B. Steuerungsverfahren und Abläufe sowie Probleme und gewählte Lösungsstrategien. Damit wird der Weg von der Planung bis zur Ergebnissicherung für Dritte nachvollziehbar und somit nutzbar und glaubhaft.
2. Die Arbeitsabläufe und die Organisationskultur der Organisation sind in ihren Grundzügen umrissen – Das ermöglicht die Übertragbarkeit des Beispiels auf die eigene Organisation, da sich einschätzen lässt, ob die beschriebenen Handlungsstrategien, z.B. im Umgang mit Widerständen, auch zur eigenen Organisation passen.
Produkt-/Facharbeitsebene:
1. Gender wird im jeweiligen fachlichen Kontext differenziert erläutert – Geschlecht wird in seinen vielfältigen sozialen Ausprägungen dargestellt, d.h. auch die Verbindungen mit Alter, ethnischer, nationaler Zugehörigkeit oder Religion/Weltanschauung und verschiedene Dimensionen von Gender - Repräsentation, Lebensbedingungen, Ressourcen, Normen/Werte - werden berücksichtigt. Weiterhin werden gesellschaftliche Strukturen nicht als individuell zu bewältigende Probleme vermittelt und Geschlechterdifferenzen nicht stereotyp ausgelegt.
2. Die konkret verfolgten Gleichstellungsziele werden aufgezeigt – Die Gleichstellungstrias – Antidiskriminierung, Partizipation, echte Wahlfreiheit – wird mit den verschiedenen Dimensionen von Gender verknüpft. Die genaue Verknüpfung zwischen Gleichstellungszielen und Gender ermöglicht es Dritten, zu überprüfen, ob sie auf den eigenen Kontext übertragbar sind. Auch wird der Erfolg von Gleichstellung anhand ausgewählter Indikatoren messbar und die Veränderungen, die auf die Umsetzung von GM zurückgehen, sichtbar.
Inhaltliche Qualitätskriterien sind immer eng verbunden mit Vorstellungen von „wirksamen Gender Mainstreaming“.
Weiterführende Literatur und Links:
- Ahrens, Petra/ Lewalter, Sandra: Auf der Suche nach guten Beispielen – Auswahl- und Qualitätskriterien für gute Beispiele im Rahmen von gender Mainstreaming. Peter Lang Verlag, Frankfurt am Main 2007.
- Baer, Susanne/ Hildebrandt, Karin (Hrsg.): Gender Works! Gender Mainstreaming: Gute Beispiele aus der Facharbeit. Peter Lang Verlag, Frankfurt am Main 2007.